Großes Ehrenzeichen für Univ.-Prof. Dr. Gerd Baron
Univ.-Prof. Dr. Gerd Baron wurde für sein Engagement für die Mathematik-Olympiade mit dem Großen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet. Er hat mit seinem jahrzehntelangen Einsatz für die Österreichische Mathematik-Olympiade maßgeblich zur Förderung des mathematisch-naturwissenschaftlichen Denkens der Schülerinnen und Schüler beigetragen.
Die Österreichische Mathematik-Olympiade wurde im Jahr 1969 unter der Federführung von Ministerialrat Eduard Szirucsek ins Leben gerufen, um österreichische Schülerinnen und Schüler durch die Beschäftigung mit mathematischen Fragestellungen, die weit über den Schulstoff hinausgehen, zu fördern, zu fordern und ihre Begeisterung für eine mathematisch-naturwissenschaftliche Denkweise zu wecken.
Von Beginn an war Dr. Gerd Baron Mitglied der entsprechenden Arbeitsgruppe im Ministerium und leitete auch Vorbereitungskurse für Schülerinnen und Schüler. Ab dem Jahr 1975 war er allein für die Erstellung sämtlicher Wettbewerbsaufgaben der Österreichischen Mathematik-Olympiade zuständig, was auch die Vorschläge für den damaligen Österreichisch-Polnischen Mathematik-Wettbewerb und die heutige Mitteleuropäische Mathematik-Olympiade beinhaltete.
Er war für die inhaltliche Konzeption des jährlichen KursleiterInnenseminars sowie des Vorbereitungskurses für den Bundeswettbewerb der Österreichischen Mathematik-Olympiade verantwortlich. Schließlich leitete er in all den Jahren die Jury des Bundeswettbewerbs und war österreichischer Delegationsleiter bei allen 29 Österreichisch-Polnischen Mathematik-Wettbewerben und siebenmal bei der Mitteleuropäischen Mathematik-Olympiade.
Als besondere Höhepunkte sind die internationalen Olympiaden in Österreich hervorzuheben. Im Jahr 1976 war er Vorsitzender der Jury der Internationalen Mathematik-Olympiade, die damals das einzige Mal in ihrer 57-jährigen Geschichte in Österreich stattfand, und im Jahr 2007 Jury-Vorsitzender der erstmals veranstalteten Mitteleuropäischen Mathematik-Olympiade.
Gerade die Erstellung der Wettbewerbsaufgaben erfordert sehr viel Kreativität und gleichzeitig Überblick über die Aufgaben anderer Länder, damit sicherlich viel Zeit und Arbeit. Prof. Baron hat den Großteil dieser Leistungen ehrenamtlich neben seiner Tätigkeit an der TU Wien bzw. auch noch zehn Jahre über seinen Übertritt in den Ruhestand hinaus erbracht.
Es ist völlig klar, dass er damit über 40 Jahre hindurch die Österreichische Mathematik-Olympiade wie kein anderer geprägt hat und ihm die Österreichische Mathematik-Olympiade zu größtem Dank verpflichtet ist. Mit seinem beispiellosen Einsatz hat er auch international zur Anerkennung der heranwachsenden Mathematikerinnen und Mathematiker wesentlich beigetragen.
Clemens Heuberger, 10. März 2017 20:44